KZ Jahidne: Leben und Tod in einem Dorf in Region Tschernihiw – Fotochronik des Krieges

Das Dorf Jahidne wurde zum Synonym der Hölle auf der Erde. Die Hölle richteten dort die russischen Besatzer ein, als sie alle Einwohner in den Keller einer Schule getrieben hatten.  

Ein Bildreporter von Ukrinform besuchte Jahidne zwei Monate nach der Befreiung. Die Reise wurde von dem Katastrophenschutz der Ukraine organisiert.

 Die Minenräumung im Dorf dauert bisher an. Der bekannte Hund Patron hilft dabei den Mitarbeitern des Katastrophenschutzes.

Die zerstörten russischen Waffen bleiben noch auf den Straßen des Dorfes.

Das Dorf Jahidne liegt 140 Kilometer nördlich von Kyjiw, nahe der Staatsgrenze zu Belarus. Die Russen besetzten es am zweiten Tag nach dem Überfall und begannen dort, Befestigungsanlagen zu bauen und das Gelände zu verminen, darunter die Gemüsegärten der Einwohner.

Die Menschen wurden fast ein Monat, vom 3. bis 31. März im Keller der örtlichen Schule gehalten. In der Schule war der Stab der Besatzer.

Über 350 Einwohner des Dorfes, die sich in einem engen Raum mit einer Fläche von 197 Quadratmeter befanden, wurden praktisch zum menschlichen Schutzschild für die Besatzer.

Im Keller starben durch unmenschliche Haftbedingungen wie Platzmangel, die fehlenden sanitären Einrichtungen, der Mangel frische Luft, Nahrungsmittel, Wasser, 10 ältere Menschen. Sieben Einwohner des Dorfes wurden von Russen erschossen.

Auf der Tür des Konzentrationslagers des 21. Jahrhunderts schrieben die Menschen die Kalenderdaten. Rechts wurden die Namen der gestorbenen, links der von russischen erschossenen Menschen notiert.

Neben den Listen mit Toten und dem Kalender sind Kinderzeichnungen zu sehen. Im Keller waren 77 Kinder, darunter fünf Babys.

Die Besatzer beschädigten im Dorf fast alle Häuser, 148 von 180. 16 Häuser wurden komplett zerstört.Die Einwohner renovieren allmählich ihre Häuser.


Quelle: KZ Jahidne: Leben und Tod in einem Dorf in Region Tschernihiw – Fotochronik des Krieges

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